Samhain - Schleiertanz zwischen den Welten
Wenn es Dunkel ist ziehen gruslige Gestalten in Kindergröße durch die Straßen und "Süßes, sonst gibt's Saures!" schalt es einem selbstbewußt entgegen, sobald man ihnen die Türe öffnet. Natürlich gibt es bei mir immer einen Teller mit Süßem, so bekomme ich nie Saures...
Ich wette aber, die kleinen Geister-Racker sind sich mit nichten bewußt, dass sie einen Brauch weiterführen, der sich vom keltischen Neujahrsfest "Samhain" ableitet. Damals galt es jedoch noch aus ganz anderen Gründen als trendy, sich als Geist zu verkleiden. Also, das war so ... damals war nämlich die "vermeintlich allwissende" Wissenschaft noch nicht erfunden, und die Menschen fühlten mehr und dachten weniger.
Wir alle fürchten das, was wir nicht kennen. Unsere keltischen Vorfahren fühlten, dass an Samhain die Schleier zwischen diesen Welten besonders dünn waren und damit der Grenzverkehr in beide Richtungen besonders intensiv stattfand.
Doch was, wenn man sich als Mensch plötzlich inmitten von Geistwesen befinden sollte, ohne dass man es vor hatte und es außerdem vorzog, dort nicht gleich als Mensch erkannt zu werden?
Daraus entwickelte sich dann der Brauch des sich Verkleidens, aber auch Halloweenspiele wie das "Apfelschnappen", denn der Apfel ist seit jeher das Symbol für das ewige Leben und das keltische Paradies Avalon wird darum auch "Die Insel der Äpfel" genannt.
Schneidet man einen Apfel quer durch, dann erblickt man ein Pentagramm - das Symbol für die 5 Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde und das fünfte alles verbindende Element "Geist".
Wenn man Samhain feiert, sollte man darum nicht zu mehr als vier oder fünf Personen sein - und jeder der Anwesenden repräsentiert während der Feier eines der Elemente.
Für mich wird Samhain dann ein entspannender, sinnlicher, befreiender und energetisierender Abend, wenn ich zusammen mit den Menschen meiner Wahl genußvoll esse und trinke und wir uns dabei darüber unterhalten, was im vergangenen Jahr bei jedem von uns passiert ist.
Gerade durch das Darüberreden wir einem viel bewußter, was man alles erlebt, geschaffen, geschafft und gelernt hat.
Besonders, wenn die Freunde einem dabei ihre Sicht der Dinge spiegeln, denn oft sind wir viel zu ungeduldig und streng mit uns selbst.
Dazu gehören auch Fotos von uns nahestehenden Menschen, die erst kürzlich oder schon vor längerer Zeit verstorben sind, diese gemeinsam anzuschauen und über sie und das zusammen Erlebte zu reden.
Die Dinge und die Fotos legt und stellt man alle auf einen Tisch, eine Decke oder was auch immer man an diesem Tag als Altar nutzen möchte.
Danach setzt man sich um den Altar, auf dem auch eine feuerfeste Schale stehen sollte, entzündet Kerzen, bedankt sich bei den guten Energien des Universums für ihre Allgegegenwärtigkeit, ihren permanenten Schutz und ihre Führung.
Einfach sein, fühlen, loslassen, willkommen heißen, genießen und sich freuen ...
Ganz nach Lust und Laune kann man sich auch zusammen an den Händen fassen, sich gemeinsam konzentrieren, jeder das ausprechen, was ihm dazu einfällt, worum er noch bitten möchte .... Alles ist richtig, solange es echt ist und von Herzen kommt ...
Und dann stellt man sich vor, wie diese wunderbare Energie all die mitgebrachten Gegenstände auflädt und damit immer und überall in unserem Leben ist ... Viel Spaß und ein gesegnetes, neues keltisches Jahr voll Liebe, Licht und Lachen...
Eure Andra |
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 04. März 2020 um 10:29 Uhr |
Das Keltische Neujahr
Samstag, den 31. Oktober 2015 um 08:39 Uhr
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